Ehrensache Ehrenamt

Deutschland hat eine sehr lebendige Vereinskultur. Auf der Seite des Bundesministeriums des Innern und für Heimat heißt es, dass sich 28,8 Millionen Menschen in Deutschland in ihrer Freizeit für das Gemeinwohl einsetzen, das sind rund 40 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren. "Besonders viele - 13,5 Prozent der Bevölkerung - engagieren sich im Bereich Sport und Bewegung."(1)
Auch in unserem Bundesland ist Sport ohne Ehrenamt kaum denkbar. Der Landessportbund Mecklenburg-Vorpommern berichtet über Tausende ehrenamtlich Tätige, die sich in ca. 2000 Sportvereine einbringen. "Sie übernehmen Verantwortung im Vorstand, betreuen als Übungsleiter und Trainer Sportgruppen aller Altersbereiche und sorgen als Kampf- und Schiedsrichter für einen fairen sportlichen Vergleich. Von den über 250.000 Sportvereinsmitgliedern engagieren sich laut Sportentwicklungsbericht des Deutschen Olympischen Sportbundes in Mecklenburg-Vorpommern derzeit 11.300 auf der Vorstandsebene und in weiteren Funktionen sowie 22.400 als Übungsleiter, Trainer, Kampf-/ Schiedsrichter."(2) Man kann sich also dauerhaft als Übungsleiter einbringen oder punktuell beim Ausrichten einer Veranstaltung, wie z. B. bei unserem jährlichen Springertag.
Aber warum ist dermaßen vielen Menschen ihr Ehrenamt so wichtig? Und erkennt die Gesellschaft ihr Engagement auch in ausreichendem Maße an? Die Beweggründe sind natürlich vielfältig. Es geht um das Pflegen von Kontakten, Weitergabe von eigenem Wissen und eigenen Erfahrungen, das Mitgestalten seines gesellschaftlichen Umfeldes, den Wunsch, Verantwortung zu übernehmen, sich weiterzubilden oder sogar beruflichen Nutzen aus seinem Ehrenamt zu ziehen. Oft genug sind die Ehrenamtler selbst in Familien aufgewachsen, in denen ihre Eltern und Verwandten aktiv waren. Sie haben von Kindheit an erlebt, dass Ehrenamt Gemeinschaft schafft. Das Ehrenamtsteam unseres Springertages ist das beste Beispiel dafür. 
Wie können investierte Zeit und Kraft angemessen anerkannt werden? Ein gemeinsam verbrachter Dankeschön-Abend, eine Vereinsfahrt oder eine Aufwandsentschädigung sind längst nicht mehr die einzigen Instrumente, um Anerkennung zu zeigen. Die Hanse- und Universitätsstadt Rostock bietet die Ehrenamts-Card an, die z. B. Vergünstigungen beim Eintritt zu Veranstaltungen der gelisteten Partnerunternehmen oder -vereine beinhaltet. Diese Karte beantragt der jeweilige Verein für seine ehrenamtlich Engagierten. Die Voraussetzungen sind auf der Webseite des Rostocker Rathauses nachzulesen. Auch telefonisch ist der Kontakt zum eigens eingerichteten Fachbereich Ehrenamt unter (0381) 381-1609 möglich. Die Rostocker Ehrenamts-Card hat eine Gültigkeit von drei Jahren. 
Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat eine eigene überregionale Ehrenamtskarte etabliert. Die Bedingungen und Vorteile unterschieden sich leicht von der städtischen Karte, so kann sie z. B. vom Ehrenamtler selbst direkt online beantragt oder auch verlängert werden. Informationen zu dieser Karte erhält man bei der Ehrenamtsstiftung des Landes Mecklenburg-Vorpommern bzw. auf der Webseite www.ehrenamtskarte-mv.de .
Übrigens, sollten Sie bereits im Besitz einer solchen Ehrenamtskarte sein, so erhalten Sie zu den Wettkämpfen des Internationalen Springertages in Rostock ebenfalls eine Ermäßigung auf den Eintrittspreis.
Ilona Jerjomin


(1)    https://www.bmi.bund.de/DE/themen/heimat-integration/buergerschaftliches-engagement/deine-gesellschaft-zaehlt/deine-gesellschaft-zaehlt-node.html
(2)    https://www.sportehrenamt-mv.de/sportehrenamt/