Am Samstag traten sie im 10m Synchronspringen an und begeisterten nicht nur das Publikum. Im Hallenschwimmbad „Neptun“ wurde es richtig laut, als die beiden Sportler des WSC auf dem Turm standen und natürlich nach ihren Sprüngen.
Die Sprünge im 10-Meter-Synchronspringen erfordern hohe Körperbeherrschung, Koordination und Kraft. Die Springer müssen präzise Drehungen und Positionen in der Luft ausführen. Und dieses Können zeigten Ole und Espen. Damit konnten sie auch die Jury überzeugen, und es folgten die Höchstwertungen dieses Wettkampfes.
Doch die ersprungenen Punkte führten dennoch nicht zum offiziellen Sieg. Warum? Wir stehen kurz vor der WM in Doha, dies ist die letzte Möglichkeit, sich Quotenplätze für die Olympischen Spiele in Paris zu sichern. Im Synchronspringen fehlen diese aktuell noch für Deutschland. Bei der WM darf jede Nation nur ein Synchronpaar aufstellen. Es gibt dabei viele Richtlinien, die eingehalten werden müssen, um an den Start gehen zu können. Der Schwierigkeitsgrad muss einen Mindestanspruch erfüllen, die Punkte der Qualifikationswettbewerbe müssen eine gewisse Grenze überschritten haben, und man muss besser sein als die Kontrahenten. Der Internationale Springertag Rostock sollte die Entscheidungsgrundlage für den Interims-Bundestrainer darstellen, ob Timo Barthel und Jaden Eikermann oder Tom Waldsteiner und Luis Avila Sanchez in Doha an den Start gehen.
Es standen also drei deutsche Paare für den Wettkampf bereit, aber es durften nur zwei gewertet werden. So entschied man sich, Ole und Espen dennoch die Chance zu geben, weitere Erfahrungen im internationalen Wettkampf im Erwachsenenbereich zu sammeln. Außerdem bot sich den beiden die Möglichkeit, in ihrer Heimat die Fans zum Jubeln zu bringen. So hatten auch die Großmütter von Espen, mit 99 Jahren, die Möglichkeit, ihn anzufeuern.
Und unsere beiden Athleten ließen sich nicht davon aus der Ruhe bringen, dass sie außerhalb der Wertung sprangen. Im Gegenteil – sie zeigten absolute Höchstleistungen. Mit ihren souveränen Sprüngen erreichten sie 394,23 Punkte und damit 1,86 Punkte mehr als Platz 1. Auch wenn sie offiziell nicht auf das Treppchen schaffen konnten, sollten diese körperlichen und mentalen Höchstleistungen belohnt und bejubelt werden.
So ließen es sich Andreas Kriehn, Vizepräsident des Internationalen Springertag Rostock e.V., und Lutz Buschkow, Präsident des Internationalen Springertag Rostock e.V., nicht nehmen, den beiden nochmals persönlich zu gratulieren – natürlich auch im Namen des WSC und der Helfer des ISTR. Auch hier gab es nochmals großen Applaus aus dem Publikum.
Wir gratulieren Ole und Espen zu dieser hervorragenden Leistung!